«Der Mensch als Wesen, das darauf angelegt ist, in Freiheit sich selbst zu bestimmen, darf nicht zum reinen Objekt fremden Handelns gemacht werden.» So lautet die sogenannte Objektformel, ein Kernelement der Menschenwürde als höchstem Rechtsgut. Ein klassisches Beispiel dafür ist ein entführtes Passagierflugzeug, dass von Terroristen als Waffe in ein Gebäude gesteuert wird. Darf der Staat dieses Flugzeug abschiessen? Nein, lautet die Antwort gemäss Objektformuel, denn über die Leben der Passagiere darf nicht einfach verfügt werden.
Man führe sich nun die Situation vor Augen, dass der Fahrer eines Autos entscheiden muss, ob der in eine Menschenmenge rast oder ein Kind überfährt. Was ist schlimmer: Ein totes Kind oder potentiell viele erwachsene Todesopfer? Wie würden wir in einer solchen Situation entscheiden? Wenn nun ein autonomes Fahrzeug, welches von einer künstlichen Intelligenz gesteuert wird, im Spiel ist, stellt sich die Frage, wie diese KI programmiert werden soll. Soll sie Menschenleben gegeneinander aufrechnen? Oder sollen wir autonome Fahrzeuge verbieten, weil die Rechnung nicht gemacht werden darf?
Meine Antwort ist Nein auf beide Fragen. Die KI soll zunächst versuchen, alle Menschenleben zu retten. Wenn dies nicht gelingen kann, gibt es keinen Grund, diesen Zustand überhaupt zu erkennen. Falls sich das jedoch nicht vermeiden lässt, soll die KI meiner Meinung nach den Betrieb einstellen, einfach nichts tun, das Fahrzeug nicht mehr steuern. Inwiefern ist das besser, als eine Entscheidung, eine Aufrechnung von Lebel und Tod?
Die Aufrechnung von Menschenleben führt zwangsläufig in eine ethische Sackgasse, aus der es kein Entrinnen gibt. Wenn die Gesellschaft erstmal damit angefangen hat, wird das Ergebnis zwangsläufig das Ende des selbstbestimmten Lebens der Menschen sein. Diese Selbstbestimmung, ja das Konzept der Menschenwürde müssen wir unbedingt auch im Zeitalter der Automatisierung verteidigen.
Zugleich wollen wir nicht auf den technischen Fortschritt, die Effizienz, die Sicherheit und den Wohlstand verzichten, den die Automatisierung mitbringt. Dazu müssen wir aber akzeptieren, dass auch künstliche Intelligenz, auch Computer nicht unfehlbar sind. Wir müssen das Risiko der Nichtentscheidung in wenigen ausweglosen Ausnahmesituationen akzeptieren, um von mehr Sicherheit auf den Strassen profitieren zu können ohne unsere Ethik über Bord zu werfen.
«Der Mensch als Wesen, das darauf angelegt ist, in Freiheit sich selbst zu bestimmen, darf nicht zum reinen Objekt fremden Handelns gemacht werden.» So lautet die sogenannte Objektformel, ein Kernelement der Menschenwürde als höchstem Rechtsgut. Ein klassisches Beispiel dafür ist ein entführtes Passagierflugzeug, dass von Terroristen als Waffe in ein Gebäude gesteuert wird. Darf der Staat dieses Flugzeug abschiessen? Nein, lautet die Antwort gemäss Objektformuel, denn über die Leben der Passagiere darf nicht einfach verfügt werden.
Man führe sich nun die Situation vor Augen, dass der Fahrer eines Autos entscheiden muss, ob der in eine Menschenmenge rast oder ein Kind überfährt. Was ist schlimmer: Ein totes Kind oder potentiell viele erwachsene Todesopfer? Wie würden wir in einer solchen Situation entscheiden? Wenn nun ein autonomes Fahrzeug, welches von einer künstlichen Intelligenz gesteuert wird, im Spiel ist, stellt sich die Frage, wie diese KI programmiert werden soll. Soll sie Menschenleben gegeneinander aufrechnen? Oder sollen wir autonome Fahrzeuge verbieten, weil die Rechnung nicht gemacht werden darf?
Meine Antwort ist Nein auf beide Fragen. Die KI soll zunächst versuchen, alle Menschenleben zu retten. Wenn dies nicht gelingen kann, gibt es keinen Grund, diesen Zustand überhaupt zu erkennen. Falls sich das jedoch nicht vermeiden lässt, soll die KI meiner Meinung nach den Betrieb einstellen, einfach nichts tun, das Fahrzeug nicht mehr steuern. Inwiefern ist das besser, als eine Entscheidung, eine Aufrechnung von Lebel und Tod?
Die Aufrechnung von Menschenleben führt zwangsläufig in eine ethische Sackgasse, aus der es kein Entrinnen gibt. Wenn die Gesellschaft erstmal damit angefangen hat, wird das Ergebnis zwangsläufig das Ende des selbstbestimmten Lebens der Menschen sein. Diese Selbstbestimmung, ja das Konzept der Menschenwürde müssen wir unbedingt auch im Zeitalter der Automatisierung verteidigen.
Zugleich wollen wir nicht auf den technischen Fortschritt, die Effizienz, die Sicherheit und den Wohlstand verzichten, den die Automatisierung mitbringt. Dazu müssen wir aber akzeptieren, dass auch künstliche Intelligenz, auch Computer nicht unfehlbar sind. Wir müssen das Risiko der Nichtentscheidung in wenigen ausweglosen Ausnahmesituationen akzeptieren, um von mehr Sicherheit auf den Strassen profitieren zu können ohne unsere Ethik über Bord zu werfen.